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Von München zum Gardasee

Aktualisiert: 6. Juni 2024

Der Sehnsuchtsort von Millionen italienverliebter Deutscher ist der Gardasee. Diese Tour verzichtet auf Autobahnen, bevorzugt schöne Nebenstraßen und macht so die Fahrt dorthin zum Genuss. Prominente Station gibt es unterwegs mehr als genug von der Zugspitze über das Ötztal mit dem Timmelsjoch bis zum italienischen Nobelort Madonna di Campiglio.

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Sehnsuchtsort: der nördliche Gardasee



Millionen von Menschen reisen von Deutschland jedes Jahr Richtung Italien und freuen sich auf Ferientage am Gardasee. Schnell muss gehen, deshalb nehmen sie alle die Autobahn. Genussmenschen tun das nicht. Sie suchen sich schönere Strecken, nehmen es gerne in Kauf, dass sie doppelt oder drei mal so lange brauchen. Und es gibt da auch noch Geheimtipps. So wie diese Route vorbei an der Zugspitze, hinein ins Ötztal und über das kurvenreiche Timmelsjoch zu wenig bekannten Ecken Südtirols mit einem Abstecher nach Madonna di Campiglio Richtung Riva.


Wir starten ganz entspannt von München aus, nehmen Kurs auf die Nobelvororte Grünwald und Strasslach und folgen den Isarauen bis Bad Tölz. Eine gemütliche Landpartie. In Bad Tölz wechseln wir auf die andere Seite der Isar, folgen der gut ausgebauten Bundesstraße B472 westwärts. Bei Bichl biegen wir links ab und fahren vorbei an Benediktbeuern mit dem berühmten Kloster zum Kochelsee. Ein Zwischenstopp würde sich anbieten. Sehenswert ist nicht nur der See sondern auch das historische Wasserkraftwerk mit seinem Besucherzentrum und das Franz Marc Museum. Danach geht es kurvig bergauf Richtung Walchensee auf der berühmten Kesselbergstraße, wo früher Bergrennen für Autos und Motorräder stattfanden. Beliebt bei Bieren ist die Strecke immer noch, aber wegen der Unfallgefahr stark limitiert.


Am Ufer des Walchensees entlang führt die Reise weiter bis Wallgau und Krün, dann auf der gut ausgebauten Bundesstraße hinüber nach Garmisch-Partenkirchen und zur Zugspitze, Deutschlands höchstem Gipfel mit 2962 Metern. Wir durchqueren Garmisch-Partenkirchen, lassen Grainau links liegen, machen einen großen Bogen um die Zugspitze, fahren durch schöne waldreiche Gegend entlang der Bahnlinie Richtung Innsbruck. Ehrwald auf der Tiroler Seite ist die nächste Station. Dort von der Südseite wirkt die Zugspitze viel mächtiger und dramatischer als von Bayern aus.


Nun geht es weiter über den Fernpass Richtung Inntal. Der ist zwar nicht hoch mit 1218 Metern, aber an Wochenenden oft stark befahren. Über Nassereith kommen wir na


ch Imst, folgen links der Bundesstraße über Roppen bis zum Eingang ins Ötztal und meiden bewusst die Autobahn mit dem langen Roppener Tunnel. Keine zwei Fahrminuten ostwärts bietet sich in Heiming eine coole Location an. Bei Oilers 69, einer ehemaligen Tankstelle, gibt es mächtiger Burger und nostalgisches US-Feeling.



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Unübersehbar: Oilers 69 in Haiming

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Burger und Boliden im Oilers 69


Die gut 50 Kilometer lange Passage durch das Ötztal ist anfangs auch wegen des lebhaften Verkehrs nicht sehr anregend, wird aber ab Sölden interessant, wenn es richtig alpin wird. Das steigert sich noch bei Obergurgl und Hochgurgl. Einen Stopp wert ist das private Motorradmuseum der Familie Scheiber direkt bei der Mautstation der Timmelsjochstraße. Bis auf 2474 Meter Höhe schraubt sich die Mautstraße, eine im Sommer begehrte Motorradstrecke. Auf der Südtiroler Seite geht es mit etlichen Kurven bergab Richtung Meran und hinein ins schöne Passeiertal mit vielen Kurven. Es wird wärmer, Klima und Vegetation bekommen mediterrane Qualitäten, Palmen und Zypressen säumen die Straßen in Meran. Eine Promenade an der Etsch mit Spaziergang durch die Fußgängerzone wären stilgerechte Pausen. Oder ein Besuch der nahen Therme.

Es wird mal wieder alpin. Über Lana kurven wir steil bergauf und hinein ins urige Ultental vorbei an historischen Bergbauernhöfen. Kurz nach St. Pankreas zweigt links eine relativ neue Straße Richtung Deutschnonsbergab, die wahrscheinlich ursprünglichste und am wenigsten bekannte Ecke Südtirols. Hier gibt es sehr viel Natur und sehr wenig Verkehr, passend dazu recht archaischen kleine Dörfer neben der Straße. Daran grenzt direkt das Val di Non an, dass zum Trentino gehört und italienischsprachig ist.



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Mittelalterliche Gassen in Rango



Vorbei am Lago di Santa Giustina fahren wir nur weiter südlich und nähern uns allmählich den monumentalen Felswänden der Brentagruppe. Madonna di Campiglio ist die letzte Zwischenstation kurz vor dem Ziel. Der elegante Wintersportort ist im Sommer ein beliebter Ausgangsort für Bergtouren in der Brenta, hat im Unterschied zu Südtiroler Orten überwiegend italienische Gäste. Die letzten Kilometer bis Riva werden noch sehr abwechslungsreich. Über Ponte Arche kommen wir in die Giudicarie, eine sehr ursprüngliche Gegend nördlich des Gardasees, fahren vorbei am Kurort Comano Terme mit vielen Kurven, passieren den romantischen Idrosee, bevor es dann wieder einmal mit etlichen Kurven hinunter geht nach Riva und zum heiß ersehnten Nordufer des Gardasees.



Toureninfo

• Start: München

• Ziel: Riva del Garda

• Länge: 584 km

• Fahrzeit netto ca 9 Stunden



Einkehren



• Esskultur, Bad Tölz

• Ein Platz für Genussmenschen ist dieses Lokal am Nordrand von Bad Tölz direkt am Isarufer. Die regional ausgerichtete Küche ist mit einem Michelinstern ausgezeichnet. Es gibt auch Gästezimmer im Haus.


• Oilers 69, Haiming

• Burgerlokal im American Style am Eingang in das Ötztal


• Ristorante Sissi, Meran

• Elegante italienische Küche in Jugendstilambiente am Nordrand des Zentrums von Meran.


• Ristorante Catenaccio, Rango

• Mitten in dem kleinen Ort in den Giudicarie versteckt sich das nostalgische Lokal mit feiern regionaler Küche

• www.catenaccio-rango.it


Übernachten


• Hotel Post, Lermoos

• Klassisches Fünfsternehotel auf der Südseite der Zugspitze. Sehr großzügiger Spabereich, feine Küche und Tiefgarage.


• Plantitscherhof, Meran-Obermais

• Auf Oldtimer spezialisiertes elegantes Viersternehotel im Villenviertel Obermais, Tiefgarage und Oldtimerverleih.


• Du Lac et du Parc, Riva del Garda

• Eine Welt für sich ist dieses großzügige Hotel Resort der Viersternekategorie direkt am Nordufer. Verschiedene Häuser und Kategorien, großer Park, überdachte Parkplätze.


• Villa Tempesta, Torbole

• Elegantes Boutiquehotel in Traumlage direkt am Wasser südlich von Torbole

• www.villatempesta.it



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