Von München nach Venedig
- christophhoerfurte
- 20. Aug. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Juni 2024
Der Klassiker für Italienliebhaber
Die Sehnsuchtstour schlechthin. Nicht nur für Münchner und andere italophile Menschen. Ein stilvoller Start, ein bezauberndes Ziel und zwischen herrliche Straßen mit grandioser Kulisse.

Wer nach Venedig fährt, hat es gewöhnlich auch nicht sehr eilig. Schließlich ist der Grund dieses Ausflugs in der Regel, dass man ein paar romantische Tage in der Lagunenstadt verbringt. Also macht es Sinn, sich dafür auch eine Strecke auszuwählen, bei der Fahrspaß, Erlebnis und Genuss nicht zu kurz kommen. Attraktionen gibt es zwischen den beiden Metropolen mehr als genug.

Eine Fahrt von München nach Venedig ist ja auch eine Alpenüberquerung. Etliche kurvenreiche Passagen, der eine oder andere Passstraße und viele reizvolle Überraschungen, die hinter der Kurve lauern. Die Zwischenziele sind teils bestens bekannte Sehenswürdigkeiten, aber auch einige wirklich verlockende Geheimtipps. Los geht es in München mit einer Fahrt zum Tegernsee, für die man die Autobahn A8 bis Holzkirchen nehmen kann. Eine Landpartie neben der Autobahn ist hier nicht wirklich verlockend. Nach der Autobahnausfahrt Holzkirchen bringt uns die Bundesstraße 318 schnurstracks nach Gmund am Nordufer des Sees. Ob man nun rechts am Westufer über Bad Wiessee fährt, was etwas flotter funktioniert, oder links über Tegernsee und Rottach-Egern, wo es mehr zu sehen gibt, das ist eine Geschmacksfrage. Zusammen kommen beide Varianten in Weissach bei Rottach-Egern beim eleganten Hotel Bachmair, wo es südwärts weiter geht hinein in die Berge nach Kreuth vorbei am mächtigen Wallberg links.

Die Straße verläuft entspannt gerade aus, passiert das geschichtsträchtige Wildbad Kreuth und landet gut Kilometer nach dem Tegernsee am Achenpass und danach auf Tiroler Territorium. Die Fahrt entlang des Achensee bietet viele schöne Ausblicke auf See und Berge. Nur sollte man hier auf Radarkontrollen achten, die auf dieser Passage sehr beliebt sind.
Nach Achenkirch verläuft die österreichische Bundesstraße 181 direkt am östlichen Seeufer bis Maurach. Danach geht es steil bergab ins Inntal bis Wiesing, dann unter der Autobahn durch und geradeaus mit einem langen Tunnel ins Zillertal. Die Fahrt bis Zell am Ziller auf der belebten Bundesstraße ist eher ein Pflichtprogramm.
Stimmungsvoll wird es wieder ab Zell am Ziller, wenn die Passstraße hinauf zum Gerlos auf 1628 Metern wartet. Vorbei am Stausee geht es hinunter in den Salzburger Pinzgau nach Wald und Neukirchen am Großvenediger. Den berühmten Gipfel sieht man bald rechts von der Straße eisig leuchten. Nächste Station ist Mittersill, wo die Reise rechts weiter geht auf die gut ausgebaute Straße zum Felbertauerntunnel, die recht sanft ansteigt, wo es aber nicht sehr viel zu sehen gibt. Besser wird es nach dem langen Tunnel auf der Südtiroler Seite. Gleich unter dem Südportal führt eine Straße zum Tauernwirt neben der Straße, wo man parken und einen gemütlichen Spaziergang hinein ins idyllische Tal nach Innergschlöss direkt unter dem Großvenediger machen könnte.

Die Fahrt durch Osttirol verläuft dann ziemlich problemlos auf einer gut ausgebauten und breiten Bundesstraße, die zügiges Dahinrollen erlaubt. Gewöhnlich ist hier bis Lienz auch wenig Verkehr. In der größten Stadt Osttirols würde sich dann auch ein Bummel durch die schöne Altstadt anbieten. Nach Lienz geht es auf der gut ausgebauten Straße westwärts Richtung Südtirol. biegt man in Toblach links ab und fährt südwärts Richtung Cortina d`Ampezzo. Ein Spaziergang durch den berühmten Corso Italia wäre eine naheliegende Pause. Schließlich geht die Reise weiter durch das Cadore Tal vorbei an gemütlichen Bergdörfern und vorbei am Lago di Santa Croce bis Vittorio Veneto.
Hier den die Berge, beginnt das flache Land. Vittorio Veneto ist eine gediegene Kleinstadt mit eleganten Villen. Nun fahren wir durch die Heimat des Prosecco weiter nach Süden auf der SS13, lassen die Autobahn links liegen. Conegliano ist ebenfalls eine reizvolle Kleinstadt auf dem Weg nach Treviso. Die Altstadt mit dem Dom und vielen Kanäle wären noch einen Zwischenstopp wert. Danach sind es noch rund 35 Kilometer über Mogliano Veneto bis Mestre und den langen gerade Zubringer nach Venedig. Rechts warten schon die Parkhäuser und geradeaus der berühmte Canal Grande.
• Start: München
• Ziel Venedig
• Länge: 540 km
• Dauer: 8 Stunden
• beste Reisezeit Mai bis Oktober

Einkehrtipps
Gut Kaltenbrunn, Gmund
Genialer Blick auf den Tegernsee und gehobene bayerische Küche aus dem Hause Käfer
Weyerhof, Bramberg
Ehemaliger Bauernhof mit gediegenem rustikalen Ambiente und entsprechender Küche im Pinzgau nahe Mittersiill
www.weyerhof.at
San Brite, Cortina d`Ampezzo
Exzellenter Agriturismo Familienbetrieb am östlichen Ortsrand von Cortina d`Ampezzo Richtung Misurina. Feine und kreative regionale Küche.
Übernachten
Bad Moos Dolomites Spa Resort
Traditionsreiches Viersternesuperior Hotel am Eingang zum Fischleintal bei Sexten. Sehr guter Spa und feine Küche. Große Tiefgarage.
www.badmoos.it
Hotel Heureka, Venedig
Ein stilvolles Boutiquehotel im ruhigen Norden von Venedig. Kreative, künstlerische Zimmer und Suiten, romantischer Garten, feine Küche.
www.hotel-heureka.com

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